Pfeifendepot: Renovation work since 2014 – a personal review – Part 1: Facade and main sales area
Am 1. Oktober 2014 habe ich – Gerd Jansens Pfeifendepot & Werkstatt e.K. – als Inhaber übernommen. 2024 feierte dieses Tabakfachgeschäft sein 125-jähriges Bestehen an Ort und Stelle, und ich gleichzeitig mein stolzes 10-jähriges Bestehen als Vorsteher einer traditionsreichen Tabak-Institution in Hamburg-Eimsbüttel. Gute Zeit für einen kleinen Rückblick auf Umbaumaßnahmen, über die ich heute selbst oft nur noch staunen kann.
On October 1, 2014, I took over – Gerd Jansens Pfeifendepot & Werkstatt e.K. – as the new owner. In 2024, this specialist tobacco store celebrated its 125th anniversary on site and I also celebrated my proud 10th anniversary as the head of this traditional tobacco institution in Hamburg-Eimsbüttel. It’s a good time to take a look back at some of the renovations that I can often only marvel at today.


Die Fassade / The Façade
In den 70er Jahren hatte Gerd Jansen das Geschäft mit einer braunen Holzfassade mit zwei „Bullaugen“-Schaufenstern versehen lassen. Den Schriftzug „Gerd Jansens Pfeifendepot & Werkstatt“ hat er damals noch selbst mit der Laubsäge bearbeitet. Auch die Eingangstüre wurde mit einem Bullauge ausgestattet.



In the 1970s, Gerd Jansen had the store fitted with a brown wooden façade with two “ bull’s eye” display windows. Back then, he carved the lettering “Gerd Jansens Pfeifendepot & Werkstatt” himself with a fretsaw. The entrance door was also fitted with a porthole.

2015 haben wir dann beschlossen die gesamte Fassade in Pfeifendepot-Racing Green mit cremefarbener Schrift umzuwandeln. Dabei wurden auch die Geländer und die Treppenummauerung gestrichen und die Sitzbank im selben Farbstil aufgestellt. Die alten Zigarettenautomaten, die jetzt als Schaukästen dienen, wurden neu ausgekleidet und ebenso wie das Vordach mit Beleuchtung ausgestattet. Die Türgriffe in Pfeifenform wurden innen und außen holzverschalt.

In 2015, we then decided to change the entire façade to Pfeifendepot-Racing Green with cream-colored lettering. The railings and staircase walls were also painted and the bench was installed in the same color style. The old cigarette vending machines, which now serve as display cases, were relined and, like the canopy, fitted with lighting. The pipe-shaped door handles were clad in wood on the inside and outside.




Die gesamte Fassade und deren Elemente musste abgeschliffen und neu gestrichen werden. Besonders aufwendig war dabei natürlich das aus drei Teilen bestehenden Firmenschild und die einzelnen Buchstaben…
The entire façade and its elements had to be sanded down and repainted. Of course, the company sign consisting of three parts and the individual letters were particularly time-consuming…
Hauptverkaufsraum / Main sales room
Das Pfeifendepot war mir in seiner ursprünglichen Gestalt vertraut, seitdem ich 2012 Gerd Jansen erstmals persönlich in Hamburg kennengelernt hatte. Das Geschäft war mir auf Anhieb sympathisch, es steckte voller Charakter, kleiner Wunder und Sehenswürdigkeiten, die der „Sammler“ Gerd Jansen im Laufe seiner Jahre geborgen hatte. Doch es war auch klar, dass der Sammlungsteil mit ihm gehen und nur der geschäftliche Teil (nämlich die Ware) bleiben würde. Und so wurde auch deutlich, dass das Geschäft, nach gut 40 Jahren seiner damaligen Renovierung in den 70er Jahren, dringend einiger „Auffrischungen“ bedurfte.


I had been familiar with the Pfeifendepot in its original form since I first met Gerd Jansen in person in Hamburg in 2012. I immediately liked the store, it was full of character, little wonders and sights that the “collector” Gerd Jansen had salvaged over the years. But it was also clear that the collection part would leave with him and only the business part (namely the goods) would remain. And so it also became clear that the store, after a good 40 years of renovation in the 1970s, was in urgent need of some “freshening up”.
1. Die Regale und der Tresen / The shelves and the counter
Der Entschluss war gefallen, die wesentlichen Holzelemente farblich in einen warmen, rötlichen Kirschbaumholzton umzuwandeln. Dazu gehörten im Hauptverkaufsraum die Naturholz-Regale, der Tresen und der Fußboden. Auf den ersten Blick denkt man vielleicht na ja, die paar Regalböden sind ja schnell gemacht. Aber bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass es sich dabei um weit über hundert Einzelelemente handelte und dies während des laufenden Geschäftsbetriebes (also nach Feierabend) zu geschehen hatte. Ein paar Wochen gingen so sicher ins Land, bevor die Regale schließlich fertiggestellt werden konnten. Um eine gewisse Ruhe für das Auge herzustellen, wurden die Regalböden, die zuvor von Regal zu Regal auf verschiedenen Ebenen angebracht waren, möglichst durchlaufend auf eine Höhe angeglichen. Schließlich musste die Ware wieder sinnvoll in die Regale gruppiert werden, was wiederum für sich eine logistische Herausforderung darstellte. Als das alles geschehen war fanden wir, dass das alles ohne Licht nicht gut aussieht und so wurden zuguterletzt auch noch dutzende Meter LED-Leitungen mühsam in die Regale gelegt – aber das Resultat hat uns für die Mühen entschädigt, wir möchten das Licht heute nicht mehr ausdrehen.


The decision was made to change the color of the main wooden elements to a warm, reddish cherry wood tone. This included the natural wood shelves, the counter and the floor in the main sales area. At first glance, you might think, well, the few shelves can be done quickly. But on closer inspection, you realize that it involved well over a hundred individual elements and that this had to be done during normal business hours (i.e. after work). So it certainly took a few weeks before the shelves were finally completed. In order to create a certain calmness for the eye, the shelves, which had previously been placed on different levels from shelf to shelf, were aligned to one height as continuously as possible. Finally, the goods had to be grouped back into the shelves in a sensible way, which in itself was a logistical challenge. When all this was done, we thought that it wouldn’t look good without light and so, in the end, dozens of meters of LED cables were painstakingly laid in the shelves – but the result made up for the effort, we wouldn’t want to turn the lights off again today.
Dann kam der Verkaufstresen dran, er war an den Frontscheiben mit Tauwerk umrandet und über die Holzteile mit einem Leinenstoff bezogen. Das alles war in den letzten vierzig Jahren etwas grabbelig geworden und sollte in Holz, passend zum restlichen Farbton, zurückverwandelt werden

Then came the sales counter, which was framed with cordage on the front windows and covered with a linen fabric over the wooden parts. Over the last forty years, all of this had become a little dingy and needed to be restored to wood to match the rest of our color scheme







2. Holzverschalung Schaufenster und Eingangstüre / Wooden cladding for shop window and door
Von innen waren die Schaufenster mit Lochwänden verschalt, die wiederum mit braunem Rupfenstoff überzogen waren. Von der Anmutung her sollte das an die in den Speicherhäusern Hamburgs verwendeten Rupfensäcke erinnern, die auch Gerd Jansen als ehemaliger Quartiersmann nur allzu gut kannte. Doch auch hier hatte der Zahn der Zeit und die Krallen des Katers am Rupfen genagt und das ganze wurde nach und nach immer unansehnlicher.
From the inside, the shop windows were boarded up with perforated walls, which in turn were covered with brown burlap. In terms of appearance, this was reminiscent of the burlap sacks used in the warehouses of Hamburg, which Gerd Jansen knew all too well as a former quartermaster. But here too, the ravages of time and the cat’s claws had gnawed away at the plucking and the whole thing gradually became less and less attractive.


Anstatt die Lochwände zu renovieren und frisch zu bespannen, entschlossen wir uns an dieser Stelle für eine komplette Holzverschalung der Fensternische. Die Sache war technisch nicht gerade einfach wurde aber von Dennis, unserem Mann für solche Fälle, meisterhaft unter Schweiß und Tränen umgesetzt.
Instead of renovating the perforated walls and covering them with fresh material, we decided to completely clad the window recess in wood. It wasn’t exactly technically easy, but Dennis, our man for such cases, did a masterful job with sweat and tears.







Es bot sich an mit der Eingangstüre weiterzumachen. Nach dem Abschleifen wurde die Türe grundiert und der alte Messingzierrahmen wurde wieder freigelegt, danach bekam der Rahmen einen neuen Anstrich und die Türe wurde von Innen ebenso holzverschalt.
It made sense to continue with the entrance door. After sanding, the door was primed and the old brass ornamentation was exposed again, then the frame was given a new coat of paint and the door was also wood panelled on the inside.







3. Der Fußboden / The floor
Das härteste sollte uns noch bevorstehen – der Fußboden. Im Hauptverkaufsraum hatten wir es mit zunächst mit dem alten Teppichboden zu tun. Darunter befanden sich alte Holzbohlen. Wir fanden Holzwurm- und Feuchtigkeitsschäden, dilettantischen Ausbesserungen, alten Lackschichten und widerspenstigen Nägelresten die es zu beseitigen galt, bevor wir den Boden wiederherstellen, schleifen und lackieren konnten.
Im Nebenverkaufsraum fand sich unter dem Teppichboden nur ein Estrichbelag, den wir später mit Holzplatten abdeckten und lackierten. Das Ganze war in zwei Tagen erledigt – musste es auch, nach den Wochenende sollte das Geschäft wieder rechtzeitig öffnen.














The hardest part was still to come – the floor. In the main sales room, we initially had to deal with the old carpeting. Underneath were old wooden planks. We found woodworm and moisture damage, amateurish repairs, old layers of varnish and unruly nail remnants that had to be removed before we could restore, sand and varnish the floor.
In the adjoining sales room, there was only a screed floor under the carpet, which we later covered with wooden boards and painted. The whole job was completed in two days – it had to be, as the store had to reopen on time after the weekend.















4. Das Kautabaktreppchen / The Chewing Tobacco Staircase
Als Sahnehäubchen oben drauf, gab es nach Abschluss all der harten Arbeit noch eine Kür. Für unser Kautabaksortiment fertigte Dennis extra eine treppenartige Stellage auf der alles Dosen und Tütchen mit Kautabak künftig bestens präsentiert werden konnten.
As the icing on the cake, after all the hard work had been completed, there was a bonus program. Dennis made a special staircase-like rack for our chewing tobacco portfolio on which all the tins and sachets of chewing tobacco could be presented in the best possible way in future.









Tagsüber Verkauf – abends und nachts Renovierungsarbeiten – so ging das mindestens zwei Jahre lang, bis wir uns Raum für Raum durchgearbeitet hatten. In all dem Chaos wohnte ich auch noch, solange ich in Hamburg noch keine Wohnung hatte und versuchte ein funktionierendes Büro und Ladengeschäft auftrecht zu erhalten.
Sales during the day – renovation work in the evening and at night – this went on for at least two years until we had worked our way through room by room. I lived in all the chaos while I still didn’t have an apartment in Hamburg and tried to keep an office and store up and running.